Automatisierte Kommissionieranlage
Als Teil einer der führenden Automobilhandelsgruppen Europas hat sich der Logistikpark Staiger die Belieferung der regionalen Werkstätten mit über 57.000 Ersatzteilen zur Aufgabe gemacht. Die Verfünffachung der Lagerflächen ging einher mit der Integration einer automatisierten Kommissionieranlage.
Wie können lange Laufwege in der Kommissionierung verhindert werden?
Der Umzug in ein neues Logistikzentrum ging einher mit der Verfünffachung der Lagerflächen, der Implementierung neuer Lagerbühnen und einer Automatisierung für die Waren Kommissionierung.
Das vorgegebene Ziel war es, die Ressourcen für die Erfüllung der Lager- und Kommissionierprozesse besser zu nutzen und kilometerlange Laufwege für die Mitarbeiter, lange Durchlaufzeiten und eine hohe Fehleranfälligkeit zu minimieren.
So brachte die Integration der automatisierten Kommissionieranlage zahlreiche Vorteile für den baden-württembergischen Logistikpark. In Zeiten des Personalmangels und sich rasch verändernden Kundenanforderungen sind eine funktionierende und effiziente Lagerwirtschaft umso wichtiger.
Welche Anforderungen wurden an die Kommissionieranlage gestellt?
Ziel unseres Auftraggebers war es, die Laufwege für die Mitarbeiter innerhalb des Lagers weitgehend zu eliminieren und die Durchlaufzeiten dank einer vollständigen Automatisierung um ein Vielfaches zu verringern. So entwickelten wir gemeinsam mit dem Projektteam zwei Förderanlagen für den Warenein- und -ausgang, die sich jeweils über drei Ebenen erstrecken.
Durch die Verwendung einer 52m langen, angetriebenen Rollenbahn mit mehreren Aufgabepunkten entlang des Streckenverlaufs konnten die Wege der Mitarbeiter für die Ein- und Auslagerung erheblich reduziert werden.
Die Überwindung der Höhendifferenzen zwischen den einzelnen Regalebenen sollte ebenfalls vollautomatisiert werden, so haben wir jeweils einen Vertikalförderer für den Wareneingang und den Warenausgang des neuen Lagers installiert. Manuelle Eingriffe sind somit nicht länger nötig, um die kommissionierten KLT-Behälter zu Versandabteilung zu bringen.
Wie funktioniert der neue Kommissionierprozess im Logistikpark?
Im Wareneingang werden die bereits zur Lagerung vorbereiteten Kommissionierkästen von einem Mitarbeiter auf die Rollenbahn aufgegeben. Per Knopfdruck wird der Zielort auf einer der drei Lagerebenen für das Fördergut ausgewählt, bevor dieses vollautomatisiert über die angetriebene Rollenbahn zum Vertikalförderer transportiert wird.
Der rund sieben Meter hohe Senkrechtförderer verfährt über 100-mal in der Stunde, die bis zu 35kg schweren KLT-Behälter auf die vorgesehene Lagerebene. Dort angekommen werden die Behälter entweder sofort entgegengenommen oder gelangen über eine Schwerkraft-Rollenbahn auf einen von mehreren vorgesehenen Pufferplätzen.
Sollten die Abnahmestellen belegt sein, erfolgt der Weitertransport über die parallele verlaufende Rollenbahnstrecke zu einer der drei übrigen Abnahmepunkte. Insgesamt konnten somit zwölf Abnahmestellen für den Wareneingang auf den drei Ebenen integriert werden.
Wie wurde der Warenausgang automatisiert?
Wenn rund 2.500-3.500 Ersatzteile täglich das Warenlager verlassen, setzt das einen effizienten und zuverlässigen Materialfluss voraus. Aus diesem Grund verfügt die im Warenausgang installierte Förderanlage über eine ähnliche Funktionsweise wie jene im Wareneingang.
Zunächst werden die von den Mitarbeitern zusammengestellten Bestellungen in den KLT-Behältern an einer der Aufgabestellen auf der Rollenbahn platziert. Der automatisierte Transport über die Rollenbahn bis zum Vertikalförderer bedarf auch hier keinem manuellen Eingriff. Und so gelangt die Bestellung ohne Umwege in den Warenausgang.
Basis der guten Erfahrungen mit der Fördertechnik aus dem Hause HaRo plant der Logistikpark bereits eine Erweiterung der Anlage und weiterführende Optimierungen.
So soll das Warenwirtschaftssystem und das ERP-System des Unternehmens in absehbarer Zeit mit der Fördertechnik verknüpft werden.
Das Ziel ist eine Digitalisierung der Förderanlage, dass die Zielorte der Kommissionierbehälter nicht mehr manuell angewählt werden müssen, sondern mithilfe eines QR-Codes automatisch verarbeitet und automatisch zu ihrem Lagerplatz befördert werden können.
Sie haben Fragen zu dieser Kommissionieranlage?
Wir beraten sie gern.